In der dreizehnten Episode von „RABABUMM. Ein Podcast über Bücher. Und so.“ geht es um zwei … nennen wir sie mal: Familienromane. Außerdem um den Kinofilm STILLER und einen Dampfkochtopf. Und am Ende? Gibt‘s Glückskonfetti – sowie ein Special Announcement!

Die Spätsommerpause ist kürzer ausgefallen als geplant – aber wenn man die Möglichkeit hat, einen Gesprächspartner wie den Regisseur und Drehbuchautor Stefan Haupt zu treffen, dessen Verfilmung des Klassikers STILLER von Max Frisch am 30. Oktober 2025 in die deutschen Kinos gekommen ist, werfe ich schlaue Pläne natürlich sofort über den Haufen.

Aber klären wir erst einmal die Frage: Wo kann man diesen Podcast eigentlich hören?

Wie auch die ersten zwölf Episoden von RABABUMM wartet nun auch die dreizehnte überall auf euch, wo es gute Podcasts gibt, also zum Beispiel bei Spotify:

Mit welchen Lesetipps startet der Buch-Podcast RABABUMM in seine zweite Staffel?

Die Romane, die ich bei RABABUMM vorstelle, beziehen sich immer aufeinander – zumindest in meiner Wahrnehmung. Und wenn ich die beiden Bücher mit den ungewöhnlichen Titeln nun für mich als Familienromane einordne, dann passt das für mich … auch wenn Anna Maschik und Jegana Dschabbarowa viel mehr und ganz anders erzählen, als man nun vielleicht erwartet.

Das Bild zeigt links den Umschlag des Buchs WENN DU ES HEIMLICH MACHEN WILLST, MUSST DU DIE SCHAFE TÖTEN von Anna Maschik und rechts daneben den Umschlag von DIE HÄNDE DER FRAUEN IN MEINER FAMILIE WAREN NICHT ZUM SCHREIBEN BESTIMMT von Jegana Dschabbarowa.

In WENN DU ES HEIMLICH TUN WILLST, MUSST DU DIE SCHAFE TÖTEN schlägt Anna Maschik den Bogen vom Anfang des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart, von der norddeutschen Küste nach Österreich, von Frauen, die heimlich schlachten müssen, weil das in Kriegszeiten nicht ohne Genehmigung erlaubt war, zu einer Erzählerin, die staunend durch die Geschichte ihrer Familie blättert wie durch ein Fotoalbum.

„Genau solche Romane will ich lesen“, wird im Werbetext die Buchpreisgewinnerin Martina Hefter zitiert: „Voller starker Bilder, formbewusst und auf eine ganz besondere Weise spannend, manchmal mit leisem Witz und immer mit großer Zärtlichkeit gegenüber den Figuren.“ Und dann gibt es da noch den Magischen Realismus, der den bei Luchterhand verlegten Roman durchdringt – über den erzähle ich ein bisschen mehr im Podcast.

Wie fühlt sich das an, als Tochter von streng Konservativen Einwanderern in einem Land zu leben, das für die Eltern fremd und für sie selbst Heimat ist – eine Heimat, deren Menschen sie aber ablehnt als jemanden, der dort nicht hingehört? DIE HÄNDE DER FRAUEN IN MEINER FAMILIE WAREN NICHT ZUM SCHREIBEN BESTIMMT ist alles andere als ein heiteres Buch: Autofiktional und entlang ihres Körpers und seiner unterdrückten, für Gewalteinwirkung bestimmten Teile erzählt Jegana Dschabbarowa von ihrem Heranwachsen, von ihrem Mut, sich nicht in Traditionen zu fügen, aber auch davon, wie eine unheilbare Krankheit ihr die Stimme nimmt und die Kontrolle über ihre Hände, Arme, Beine, Füße.

Der von Maria Rayer fließend aus dem Russischen ins Deutsche übertragene Roman ist brutal – aber auch poetisch, bewegend und niederschmetternd zugleich. Und am Ende? Wird man es mit einem sehr intensiven Gefühl zuklappen. Welches das für mich ist … erfahrt ihr im Podcast.

Wer ist in der dreizehnten Episode des Buchpodcasts RABABUMM für das Buchgespräch zu Gast?

Zum Gespräch im Münchener CITY-Kino gehe ich mit großer Vorfreude, aber auch leichter Nervosität – denn während ich in den ersten zwölf Episoden meines Podcast-Abenteuers immer Menschen getroffen habe, die ich entweder gut oder doch zumindest durch die relative Branchennähe kannte, ist Stefan Haupt für mich ein Unbekannter. Was eindeutig eine Wissenslücke ist, denn der Schweitzer Regisseur und Filmemacher ist vielfach für seine Dokumentar- und Spielfilme ausgezeichnet worden.

Das Foto zeigt links den Regisseur Stefan Haupt, der vor einem Plakat seines aktuellen Films STILLER nach dem Roman von Max Frisch steht, und rechts daneben der Podcast-Host Timothy Sonderhüsken.

Aktuell läuft STILLER in den Kinos, seine Adaption des Klassikers von Max Frisch … und es bestand natürlich die Gefahr, dass Stefan das Buchgespräch als Werbeplattform sehen würde. Tat er aber nicht: Er erzählt über seinen Werdegang und seine Arbeit, gibt Lesetipps und schenkt uns Einblicke in seine Arbeit mit Schauspielenden. Ich habe das Gespräch als sehr bereichernd empfunden – und empfehle nicht nur deswegen auch gerne, sich STILLER im Kino anzusehen:

Dies ist ein Werbebanner für den Kinofilm STILLER, der am 30.10.2025 startet. Das Banner zeigt Ausschnitte aus dem Filmplakat.

Der Film hat mich durch sein zeitloses Thema – die Frage nach der eigenen Identität und wer die Deutungshoheit darüber haben sollte – sehr angesprochen … und durch die drei Hauptdarstellenden Paula Beer, Albrecht Schuch und Sven Schelker begeistert. Was mich fasziniert: Dass die Geschichte in den 1950er Jahren spielt, der Film sie dort auch belässt, aber trotz nostalgischer Bilder gleichzeitig sehr und doch auch unaufdringlich modern ist. Den Trailer könnt ihr euch HIER ansehen.

Um Bücher geht es natürlich auch im BUCHgespräch: Um DER RÄUBER HOTZENPLOTZ von Otfried Preußler, erschienen mit den Illustrationen von F.J. Tripp bei Thiemann, und DIE SCHWARZEN BRÜDER von Lisa Tetzner, erschienen bei Fischer Sauerländer, außerdem um GESCHICHTE EINES DEUTSCHEN von Sebastian Haffner, das aktuell als Taschenbuch bei Pantheon lieferbar ist – und am Rande auch um FINSTERES GLÜCK von Lukas Hartmann, der bei Diogenes erschien und von Stefan Haupt verfilmt wurde.

Die Collage zeigt unten einen Ausschnitt aus dem Plakat des Films STILLER und darüber die vier Umschläge der Bücher, die der Regisseur Stefan Haupt im Podcast empfiehlt: DER RÄUBER HOTZENPLOTZ von Otfried Preußler, DIE SCHWARZEN BRÜDER von Lisa Tetzner, GESCHICHTE EINES DEUTSCHEN von Sebastian Haffner und FINSTERES GLÜCK von Lukas Hartmann.

Das Glückskonfetti fliegt – und eine Autorin macht das erste RABABUMM-Tripple voll!

Nachdem ihr Roman ONIGIRI, der bei Hanser Berlin veröffentlicht wurde, bereits Lesetipp in Episode 11 des Podcasts war und Yuko Kuhn dann mein Gast im Buchgespräch der Episode 12, kehrt sie nun in Staffel 13 einmal mehr zu RABABUMM zurück und wirft für uns das Glückskonfetti. Ich freue mich sehr – und empfehle nicht nur deswegen auch ihre Kurzgeschichte MÜTTER, die in der Anthologie SONNENGRUSS bei Diogenes erschienen ist.

Das Bild zeigt rechts die Autorin Yuko Kuhn und links daneben den Umschlag ihres Romans ONIGIRI.

Und was ist das Special Announcement in der dreizehnten Episode des Buchpodcast RABABUMM?

Es fühlt sich maximal seltsam an, das gerade auf allen Kanälen in die Welt zu rufen, aber auch sehr schön – denn: Ich habe einen Roman geschrieben, und der wird am 15. Mai 2026 bei Rowohlt im Verlagsimprint Polaris erscheinen.

Das Foto zeigt den Autor und Podcast-Host Timothy Paul Sonderhüsken.

EINE LIEBE OHNE SOMMER erzählt von Rosa, Mitte 30, die weder Zeit noch Lust hat, Platz für einen Mann zu machen in ihrem Leben. Aber dann ist er auf einmal da, dieser Mann – und Nikolas ist so schnell in ihrem Herz, dass es fast so scheint, als müsse er es gar nicht erobern. Die beiden erleben eine aufregende Zeit mit Höhen und Tiefen. Und als es richtig schön wird? Stirbt Nikolas. Und genau damit beginnt dieser Roman.

Das Foto zeigt den Autor und Podcast-Host Timothy Paul Sonderhüsken, der auf einer Treppe sitzt; neben ihm sieht man den Umschlag seines Romans EINE LIEBE OHNE SOMMER.

Ich werde hier auf dem Blog in den nächsten Monaten viel erzählen über diese Geschichte und meinen Weg vom ersten Satz zum fertigen Buch. Und wer neugierig ist, der kann EINE LIEBE OHNE SOMMER jetzt schon vorbestellen – überall, wo’s Bücher gibt. Ein Hörbuch wird es übrigens auch geben … aber was mich daran vor Freude tanzen lässt, das verrate ich hier nicht, das hört ihr im Podcast.

***

Und wer sich den Abspann nicht komplett abgehört hat: Natürlich darf bei RABABUMM nicht der Hinweis fehlen auf unseren Schwesterpodcast AMUSE & AMORE, in dem Host Sandra die Menschen trifft, die hinter dem Herd, vor der Kamera, auf der Bühne oder am DJ-Pult dafür sorgen, dass wir alle eine gute Zeit haben.